Krankengymnastik ZNS - Neurologische Behandlungs­techniken Bobath & PNF

Die therapeutische Arbeit mit neurologisch erkrankten Menschen erfordert spezielle Behandlungskonzepte mit entsprechend geschulten Therapeuten. In unserer Praxis arbeiten wir sowohl nach dem Bobath-Konzept, als auch mit der PNF Methode (Propriozeptive neuromuskuläre Facilitation). Die neusten Entwicklungen und Erkenntnisse des motorischen Lernens und der Neurophysiologie werden hierbei immer integriert.

Ein besonderes Augenmerk legen wir in unserer Therapie darauf, dass die wieder erworbenen funktionellen Fähigkeiten des Patienten direkt auch in dessen Alltag umgesetzt werden und so die Teilhabe und die Lebensqualität gefördert werden.
In diesem Bereich arbeiten wir auch sehr intensiv mit dem Neurologischen Therapiezentrum RheinAhr zusammen. www.neuro-therapie.de

Bei folgenden neurologischen Indikationen kommen diese Therapieformen zur Anwendung:

  • Zustand nach Apoplex (Schlaganfall)
  • Schädelhirntrauma
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Querschnittlähmung
  • Zustand nach Schädigungen und Verletzungen des peripheren Nervensystems
  • Zustand nach entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems (Meningitis, Enzephalitis, Polyradikulitis)
  • Zustand nach Gehirn- und Rückenmarks-operationen
  • Neuromuskuläre Erkrankungen

Bobath Konzept

Das Bobath-Konzept ist ein ganzheitliches Pflege- und Therapiekonzept und basiert auf neurophysiologischen Grundlagen. Es richtet sich an Erwachsene und Kinder mit angeborenen und/oder erworbenen Störungen des Zentralen Nervensystems und anderen neurologischen Erkrankungen. Das Konzept wurde von der Physiotherapeutin Berta Bobath und Ihrem Ehemann und Kinderarzt Dr. Karel Bobath begründet und heute von einer Gruppe von international renommierten Therapeuten kontinuierlich weiterentwickelt. In der Rehabilitation nach einem Schlaganfall zählt das Bobath-Konzept zu den am häufigsten angewendeten Therapieformen bei der Behandlung einer Halbseitenlähmung (Hemiparese).

Ziele des Bobath Konzepts

  • Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe
  • Vermeidung einer Überbelastung der weniger betroffenen Körperhälfte
  • Normalisierung der Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt
  • Anbahnung normaler Gesichts-, Mund-, Zungen- und Schluckmotorik
  • Förderung der Selbständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Förderung der Teilhabe am Leben

Bei schwer betroffenen Patienten sind insbesondere die Sicherung der Vitalfunktionen und Vermeidung weiterer körperlicher Schäden das Ziel des Bobath-Konzepts.


PNF Proprioceptive Neuromuskuläre Facilitation

PNF wurde ursprünglich zur Aktivierung von gelähmter/ paretischer Muskulatur im Zuge der Poliomyelitiserkrankungen (Kinderlähmung) in der Mitte des 20. Jahrhunderts durch die amerikanischen Physiotherapeuten M. Knott, D. Voss und den Neurologen Dr. H. Kabat entwickelt. Wie die anderen klinisch etablierten Therapieansätze hat sich PNF in den letzten Jahrzehnten durch klinische Erfahrungen und zunehmende wissenschaftliche Forschung weiterentwickelt. Heutzutage findet PNF in fast allen klinischen Bereichen seine Anwendung, hauptsächlich aber in der Neurologie und Orthopädie z.B. bei Wirbelsäulenbeschwerden, nach Traumata oder nach Gelenkoperationen. Der Therapeut arbeitet mit genau definierten Bewegungsmustern. Mattentraining und Gangschule sind weitere Bestandteile des PNF. Berücksichtigt werden dabei die "Stadien der motorischen Kontrolle" wie kontrollierte Mobilität, Stabilität und Geschicklichkeit

Ziele der PNF Behandlung

  • Koordinierung und Ökonomisierung von Bewegungsabläufen
  • Normalisierung des Muskeltonus
  • Kräftigung und Dehnung der Muskulatur